in einem vergangenen Projekt habe ich TeamDrive dazu eingesetzt, die Dateien aus einem bestimmten Verzeichnis rund um die Uhr über einen Personal Server an mehrere Clients zu verteilen. Da der Einsatz eines Serverbetriebssystem vorgeschrieben wurde und es nicht zulässig war die Maschine mit gewöhnlicher TeamDrive Installation und lediglich gesprerrtem Bildschirm zu betreiben, musste ich TeamDrive als Dienst installieren, damit es auch ohne angemeldeten Benutzer läuft.
Diese Anleitung möchte ich nun an dieser Stelle auch anderen Hilfesuchenden zur Verfügung stellen.
Installation von TeamDrive als Dienst unter Windows 2008
Um TeamDrive als Dienst unter Windows einzurichten, sollte man auf die portable Version des Clients zurückgreifen. Der portable Client speichert die Nutzerinformationen innerhalb seines Programmverzeichnisses und ist somit unabhängig von Berechtigungen und Userverzeichnissen. Theoretisch sollte diese Anleitung mit jeder aktuellen Windows Version funktionieren. In meinem Fall habe ich Windows 2008 R2 verwendet.
Schritt 1 – Installation des Resource Kits für Windows
Um jede beliebige Anwendung als Dienst installieren zu können, benötigt man die Anwendungen „instsrv“ und „srvany“. Diese beiden Anwendungen stellt Microsoft in seinem Windows 2003 Resource Kit unter der URL http://www.microsoft.com/downloads/en/details.aspx?FamilyID=9d467a69-57ff-4ae7-96ee-b18c4790cffd zum Download bereit. Nachdem man das Resource Kit heruntergeladen hat, installiert man dieses mit Administratorrechten. Nach dem Setup sollte man die Anwendung „srvany.exe“ aus dem Programmverzeichnis ins Verzeichnis „C:\Windows\System32\“ kopieren – Dies vereinfacht einen späteren Konfigurationschritt in der Registry.
Schritt 2 – Installation des neuen Dienstes
Ist das Resource Kit installiert, kann man mit der Installation eines beliebigen Dienstes beginnen. Dazu ruft man die CMD mit Administratorrechten auf, wechselt ins „Tools“ Verzeichnis des Resource Kits und gibt folgendes ein:
- Code: Select all
C:\Program Files (x86)\Windows Resource Kits\Tools\>instsrv TeamDriveClient “C:\Program Files (x86)\Windows Resource Kits\Tools”\srvany.exe
Die Shell bestätigt die korrekte Ausführung des Befehls. Nun muss der Dienst nur noch genauer konfiguriert werden. In der Diensteverwaltung von Windows sollte man den Dienst auswählen und mit einem Klick auf „Eigenschaften“ konfigurieren. Hier muss unbedingt der Haken bei „Allow service to interact with desktop“ gesetzt werden.
Schritt 3 – Konfiguration des Dienstes
In der Registry findet man unter [HKEY_LOCAL_MACHINE/SYSTEM/CurrentControlSet/services] die Dienste von Windows. Der neu angelegte Dienst heißt (wie in der CMD eingegeben) TeamDriveClient. Durch Erweitern des Registrybaums Services lässt man sich alle Dienste anzeigen und wählt „TeamDriveClient“ aus. Nun klickt man rechts auf den Schlüssel „TeamDriveClient“ und legt einen neuen Schlüssel mit dem Namen „Parameters“ als untergeordneten Schlüssel an:
Um es Windows einfacher zu machen, den Dienst mit Hilfe der Anwendung „srvany.exe“ zu starten, ändern wir den String „ImagePath“ einfach in „srvany.exe“. Dies sorgt dafür, daß Windows die Anwendung aus dem System32 Ordner heraus aufruft. Dafür haben wir bei der Installation die „srvany.exe“ aus dem Verzeichnis „C:\Program Files (x86)\Windows Resource Kits\Tools\“ in das Verzeichnis „C:\Windows\System32\“ kopiert.
Ist das erledigt, muss man nur noch definieren, welche Applikation die „srvany.exe“ als Dienst startet. Dies konfiguriert man in dem im vorangegangenen Schritt erstellten Registryschlüssel „Parameters“
In diesem Schlüssel erstellt man einen neuen String vom Typ „REG_SZ“ mit dem Namen „Application“. In diesen trägt man den Pfad zur TeamDrive Anwendung ein:
Nach einem Reboot (oder nach dem Starten in der Diensteverwaltung) der Maschine wird TeamDrive als Dienst gestartet. Da der Dienst allerdings komplett im Hintergrund läuft und zum Verwalten Benutzereingaben braucht, wird man das TeamDrive Fenster nur mit Hilfe der „Erkennung interaktiver Dienste“ (der Dienst "Interactive Service Detection") aufrufen können. Dieser Dienst sorgt dafür, dass man zwischen den Benutzer- und Systemebenen auf dem Desktop umschalten kann. Um TeamDrive nach der Installation ansprechen zu können, muss man lediglich den Dienst „Interactive Service Detection“ starten bzw. neustarten. Es erscheint unmittelbar danach ein Dialog, der den Benutzer darauf hinweist, dass ein Dienst versucht mit dem Benutzer zu interagieren. Klickt man auf „Meldung anzeigen“, erscheint das gewohnte TeamDrive Fenster. Jetzt kann man Spaces anlegen, Einladungen verschicken und annehmen sowie den Lizenzschlüssel eingeben.
Hinweis: Sollte eine der typischen TeamDrive Aktionen als Dienst nicht klappen, kann man den Dienst beenden (Im Taskmanager sichergehen dass TeamDrive und seine Datenbank wirklich beendet sind) und die Anwendung manuell starten.
So weit, so gut. Diese Anleitung ist keine Referenz, sondern beschreibt lediglich mein Vorgehen. Vielleicht kann ich ja jemandem in einer ähnlichen Situation eine Hilfestellung bieten. Übrigens wurde ich bei meiner damaligen Lösungssuche und -findung stets vom hervorragenden TeamDrive Support unterstützt. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals dafür bedanken.
Für Fragen stehe ich selbstverständlich zur Verfügung.
Viele Grüße aus Hamburg,
Andreas